Neurodermitis-Juckreiz lindern

Neurodermitis-Juckreiz lindern

Bloß nicht kratzen – so lautet das oberste Gebot bei Neurodermitis. Doch wie schafft man es, dem oft unerträglichen Juckreiz standzuhalten? Und welche Tipps können vorbeugend helfen?

Juckreiz bei Neurodermitis

Der quälende Juckreiz ist meist extrem belastend für die Betroffenen – oft sogar das Schlimmste an der Erkrankung. Kratzen sollte dennoch tunlichst vermieden werden, denn es schafft ohnehin nur kurzfristig Linderung und macht zudem alles nur noch schlimmer: Die mechanische Reizung und Schädigung der Haut kann die Entzündungsprozesse weiter befeuern und auf diese Weise den Juckreiz sogar verstärken.

So kann ein regelrechter Teufelskreis aus Jucken und Kratzen in Gang kommen. Durch das ständige Kratzen kann zudem die sogenannte Kratzschwelle sinken – das bedeutet, die Haut wird immer empfindlicher und schon bei leichtem Juckreiz wird ein Kratzimpuls ausgelöst. Doch was kann man bloß tun, wenn es so furchtbar juckt? Diese Anti-Kratz-Tipps haben sich bewährt:

Neurodermitis:
Warum juckt es eigentlich?

Bei Neurodermitis werden vermehrt körpereigene Substanzen freigesetzt, die Juckreiz auslösen. Dazu zählt zum Beispiel der Botenstoff Histamin. Darüber hinaus können auch mechanische Reizungen der Nervenendigungen in der Haut und psychische Faktoren den Juckreiz stimulieren.

Diese Anti-Kratz-Strategien können helfen

  • Kühlen: Legen Sie ein in kaltem Wasser getränktes Tuch auf die juckende Haut. Tauschen Sie das Tuch aus, wenn es sich aufgewärmt hat. Auch ein kalter Löffel oder Kühlelemente aus der Apotheke können verwendet werden. Alternativ können Sie ein Fläschchen mit Sprühvorrichtung verwenden, um etwas kühles Wasser auf die Haut zu sprühen.
  • Cremen: Kühlende Cremes und Lotionen, die Feuchtigkeit spenden, können ebenfalls hilfreich sein. Bewahren Sie am besten eine Tube im Kühlschrank auf.
  • Kneifen statt kratzen: Beim Kratzen wird die Haut verletzt. Besser ist es deshalb, sich durch Kneifen oder Klopfen der betroffenen Stelle Erleichterung zu verschaffen. Oder Sie basteln sich ein sogenanntes „Kratzklötzchen“: Dazu wird ein kleiner Holzklotz rundherum mit Fensterleder beklebt und dann zum „hautfreundlichen“ Katzen verwendet.
  • Sich ablenken: Darüber hinaus kann man versuchen, den Juckreiz durch Ablenkung bewusst zu kontrollieren. Vielen Betroffenen hilft es zum Beispiel, den Juckreiz mit speziellen Entspannungsmethoden wie etwa Yoga oder Progressive Muskelentspannung auszublenden. Vielleicht kann auch ein Anruf bei der Freundin oder ein Spaziergang um den Block für die nötige Ablenkung sorgen.
  • Handschuhe tragen: Im Schlaf kratzen sich viele Betroffene unbewusst. Daher wird empfohlen, dünne Stoffhandschuhe zu tragen.
  • Fingernägel kürzen: Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Nägel immer kurz und rund schneiden und sauber halten.

Gut zu wissen: Ähnlich wie bei chronischen Schmerzen kann sich bei chronischem Juckreiz eine Art „Körpergedächtnis“ entwickeln. Das hat zur Folge, dass schon leichte Reizungen einen extrem belastenden Juckreiz auslösen.

Hätten Sie's gewusst?

Der Begriff Neurodermitis bedeutet so viel wie Nervenentzündung und ist eigentlich veraltet. Heute weiß man, dass die Hautsymptome nichts mit einer Entzündung der Nerven zu tun haben. Die medizinisch korrekte Bezeichnung der Erkrankung lautet: atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem.

Neurodermitis ist keine Allergie. Aber bei einem großen Teil der Betroffenen liegt eine erhöhte Neigung zu Allergien (z. B. Heuschnupfen, Asthma) vor und bestimmte Allergene können einen Schub auslösen oder die Hautsymptome verschlimmern.

Neurodermitis ist nicht ansteckend.

Der oft quälende Juckreiz und die sichtbaren Hauterscheinungen können die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen.

Heute entwickeln etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder bis zur Einschulung eine Neurodermitis – das sind vier- bzw. sechsmal so viele wie in den 1950er und 1960er Jahren.1

Hautrisse in den Mundwinkeln oder an den Ohrläppchen gelten als sogenannte „Minimalvarianten“ der Neurodermitis.

Oft geht die Neurodermitis im Erwachsenenalter zurück. Allerdings entwickeln mindestens 30 Prozent aller Kinder, die unter Neurodermitis leiden, auch später zumindest zeitweise Ekzeme.1

Die Haut von Neurodermitis-Patienten wird weiß, wenn man kratzt (der Arzt macht das zum Beispiel mit einem Holzspatel oder einem Stift) – gesunde Haut reagiert mit einer Rötung.

Bis zum frühen Erwachsenenalter verschwinden die Symptome bei etwa 60 Prozent der Erkrankten.1 Die Chancen, dass sich die Erkrankung sozusagen „auswächst“, stehen also gar nicht so schlecht.

Die Entzündung in der Haut lindern

Um den Juckreiz bei Neurodermitis in den Griff zu bekommen, ist es vor allem wichtig, die Hautentzündung zu lindern. Antihistaminika oder Kortison-Salben können hier gute Dienste leisten. Sie bremsen die Entzündungsprozesse in der Haut und können so den Juckreiz wirksam reduzieren.

Damit Entzündung und Juckreiz aber gar nicht erst aufflammen, ist eine konsequente Basispflege der Haut von größter Bedeutung – denn auch in beschwerdefreien Phasen braucht die Haut bei Neurodermitis eine besondere Pflege. Schlussendlich tragen alle Maßnahmen, die zu einer Verbesserung des Hautzustandes führen, auch zu einer Linderung des Juckreizes bei.

Juckreiz bei Neurodermitis:
Auslöser und Verstärker
Trockene Haut & Entzündungen
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Kosmetika, Reinigungsmittel
Kosmetika, Reinigungsmittel
Stress, Ärger & Co.
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Schweiß
Schweiß
Mechanische Reize (z. B. Wolle, rauhe Nähte)
Mechanische Reize (z. B. Wolle, rauhe Nähte)
Pollen und andere Allergene
Pollen und andere Allergene

Juckreiz: Auslöser und Verstärker meiden

Falls sich der Hautzustand durch Kontakt mit gewissen Allergenen wie etwa Pollen oder bestimmte Nahrungsmittel verschlimmert, müssen diese so gut wie möglich vermieden werden. Bei vielen Betroffenen befeuern auch trockene Luft, Tabakrauch, Reizstoffe im Allgemeinen sowie Stress die Symptome.

  • 1 Leitlinie (S2k) Neurodermitis Langversion Version 2014

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