Ernährung bei Neurodermitis

Ernährung bei Neurodermitis

Kann die Ernährung den Hautzustand bei Neurodermitis verschlechtern? Gibt es eine spezielle Neurodermitis-Diät? Lesen Sie hier Wissenswertes rund ums Thema Ernährung bei Neurodermitis.

Neurodermitis & Ernährung – wie hängt das zusammen?

Die genauen Ursachen für die Entstehung des atopischen Ekzems, auch Neurodermitis genannt, sind bis heute nicht bekannt. Fakt ist aber, dass unterschiedliche Faktoren akute Schübe auslösen oder den Hautzustand verschlechtern können. Dazu zählen neben Hautreizungen durch Reinigungsmittel oder kratzigen Textilien (z. B. Wolle), Tabakrauch und Stress unter anderem auch Allergien, die durch Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben, Schimmel und Lebensmittel ausgelöst werden. Viele Neurodermitis-Geplagte neigen dazu, vorsorglich bestimmte Lebensmittel oder ganze Nahrungsmittelgruppen zu meiden, weil sie eine Allergie oder Unverträglichkeit vermuten. Falls Sie vermuten, dass bei Ihnen ein Zusammenhang zwischen der Ernährung und Ihren Hautbeschwerden besteht, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn ob tatsächlich eine Allergie vorliegt, kann nur er zweifelsfrei feststellen.

Gibt es eine spezielle Neurodermitis-Diät?

Nein. Eine spezielle Neurodermitis-Diät, die grundsätzlich für alle Betroffene empfohlen werden kann, gibt es nicht. Wer auf Verdacht wichtige Grundnahrungsmittel wie etwa Milch, Eier oder Getreide rigoros vom Speiseplan streicht, riskiert sogar, dass es zu einem Nährstoffmangel kommt. In manchen Fällen ist es aber sinnvoll, auf ganz bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Das gilt vor allem dann, wenn diese im Rahmen der Diagnosestellung beim Arzt als Allergie-Auslöser identifiziert worden sind.

Neurodermitis –
was ist das?

  • Chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft
  • Wird oft auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichnet
  • Tritt häufig im Kindesalter auf
  • Symptome: Trockene Haut, Hautentzündungen mit Rötungen, schuppenden oder nässenden Stellen. Oft quälender Juckreiz.
  • Ursachen: Genetische Veranlagung, zusätzlich wirken verschiedenste Triggerfaktoren als Auslöser
  • Ist nicht ansteckend

Lebensmittelallergie bei Neurodermitis

Etwa ein Drittel der Kinder mit Neurodermitis leidet an einer „echten“ Allergie (IgE-vermittelte Lebensmittelallergie), die auch zu einer Verschlechterung des Hautzustandes führen kann. In der Regel werden dann nur ein oder zwei Lebensmittel nicht vertragen – oft sind es Hühnerei, Kuhmilch, Weizen oder Soja. Ist das der Fall, ist eine gezielte „Eliminationsdiät“ erforderlich, also der komplette Verzicht auf die betroffenen Lebensmittel. Speziell in der Anfangsphase kann dann eine professionelle Ernährungsberatung hilfreich sein. Nach etwa ein bis zwei Jahren sollte beim Arzt überprüft werden, ob die Einschränkung der Ernährung weiterhin nötig ist. Denn oftmals verschwinden diese Lebensmittelallergien bis zum Schulalter wieder.

Kreuzallergie bei Neurodermitis

Während im Kindesalter noch Lebensmittelallergien auf Hühnerei, Kuhmilch oder Soja die Hauptrolle spielen, sind es bei Erwachsenen eher sogenannte Kreuzreaktionen zwischen Pollenallergenen und Lebensmittelallergenen, die den Zustand der Haut negativ beeinflussen können. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien. Das bedeutet konkret: Heuschnupfen-Geplagte reagieren häufig auf bestimmte Allergene in Lebensmitteln allergisch, weil diese strukturelle Ähnlichkeiten mit „ihren“ Pollenallergenen aufweisen. Diese Lebensmittel können dann auch das Hautbild bei Menschen mit Neurodermitis verschlechtern. Speziell Birken- und Beifußpollenallergien treten nicht selten gemeinsam auf und sind häufig mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten verbunden.

Mögliche pollenassoziierte Kreuzallergien sind beispielsweise:

  • Birkenpollen: z. B. Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Zwetschgen, Nüsse, Karotten, Petersilie, Pfeffer
  • Beifußpollen: z. B. Sellerie, Karotte, Kartoffel, Kiwi, Anis, Ingwer, Paprika, Chili
Neurodermitis
Häufige Auslöser
Bestimmte Textilien (z. B. Wolle)
Bestimmte Textilien (z. B. Wolle)
Falsche Hautreinigung
Falsche Hautreinigung
Pollen- und Nahrungsmittelallergene
Pollen- und Nahrungsmittelallergene
Stress & Emotionen
Stress & Emotionen
Hautbelastende Tätigkeiten
Hautbelastende Tätigkeiten
Tabakrauch
Tabakrauch
Schweiß
Schweiß
Klima (Kälte, Trockenheit, Luftfeuchte)
Klima (Kälte, Trockenheit, Luftfeuchte)

Weitere Unverträglichkeiten

Bei einigen Neurodermitis-Patienten wirken sich andere Inhaltsstoffe aus der Nahrung negativ auf die Haut aus, ohne dass eine echte Allergie vorliegt. Zu den üblichen „Verdächtigen“ zählen künstliche Inhaltsstoffe wie Geschmacksverstärker, Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffe. Aber auch Substanzen, die natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommen, können Probleme machen. Dazu gehören zum Beispiel Histamine, die unter anderem in Rotwein, Salami, Hartkäse und bestimmten Fischsorten enthalten sind, sowie biogene Amine in Käse, Sauerkraut, Schokolade, Avocado und Tomaten. Oft ist es mühsam bis unmöglich, einen konkreten Zusammenhang zwischen einzelnen Lebensmitteln und deren Auswirkung auf den Hautzustand herzustellen.

Wichtig: Schränken Sie Ihre Ernährung nicht auf Verdacht drastisch ein. Lassen Sie ärztlich abklären, ob bei Ihnen tatsächlich eine Lebensmittelallergie vorliegt und setzen Sie ansonsten auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost. Versuchen Sie, Fast Food und Fertigprodukte so gut es geht zu vermeiden und kochen Sie möglichst oft selbst.

Hätten Sie's gewusst?

Der Begriff Neurodermitis bedeutet so viel wie Nervenentzündung und ist eigentlich veraltet. Heute weiß man, dass die Hautsymptome nichts mit einer Entzündung der Nerven zu tun haben. Die medizinisch korrekte Bezeichnung der Erkrankung lautet: atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem.

Neurodermitis ist keine Allergie. Aber bei einem großen Teil der Betroffenen liegt eine erhöhte Neigung zu Allergien (z. B. Heuschnupfen, Asthma) vor und bestimmte Allergene können einen Schub auslösen oder die Hautsymptome verschlimmern.

Neurodermitis ist nicht ansteckend.

Der oft quälende Juckreiz und die sichtbaren Hauterscheinungen können die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen.

Heute entwickeln etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder bis zur Einschulung eine Neurodermitis – das sind vier- bzw. sechsmal so viele wie in den 1950er und 1960er Jahren.1

Hautrisse in den Mundwinkeln oder an den Ohrläppchen gelten als sogenannte „Minimalvarianten“ der Neurodermitis.

Oft geht die Neurodermitis im Erwachsenenalter zurück. Allerdings entwickeln mindestens 30 Prozent aller Kinder, die unter Neurodermitis leiden, auch später zumindest zeitweise Ekzeme.1

Die Haut von Neurodermitis-Patienten wird weiß, wenn man kratzt (der Arzt macht das zum Beispiel mit einem Holzspatel oder einem Stift) – gesunde Haut reagiert mit einer Rötung.

Bis zum frühen Erwachsenenalter verschwinden die Symptome bei etwa 60 Prozent der Erkrankten.1 Die Chancen, dass sich die Erkrankung sozusagen „auswächst“, stehen also gar nicht so schlecht.

  • 1 Leitlinie (S2k) Neurodermitis Langversion Version 2014

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