Behandlung von Neurodermitis bei Kindern

Behandlung von Neurodermitis bei Kindern

Neurodermitis ist nicht heilbar. Die Symptome lassen sich aber in der Regel durch eine geeignete Behandlung gut lindern. Doch was hilft bei akuten Schüben? Wie lässt sich der Juckreiz lindern? Und welche Pflege braucht die Haut?

Was hilft bei Neurodermitis bei Kindern?

Derzeit gibt es keine Medikamente, die eine Neurodermitis-Erkrankung heilen könnten. Akute Hautausschläge können aber in der Regel durch entzündungshemmende Salben wirksam gelindert werden. Ziel der Behandlung ist es zudem, neue Krankheitsschübe zu vermeiden. Dabei kommt es neben der Vermeidung bzw. Reduktion von Auslösern vor allem auf eine konsequente Hautpflege an.

Gut zu wissen: Eine gestörte Barrierefunktion der Haut ist ein zentrales Element der Erkrankung. Sie führt dazu, dass die Haut bei Neurodermitis sehr trocken und empfindlich gegenüber Reizen wie Kontakt mit Wasser, Seife oder kratzigen Textilien ist. Auch Krankheitserreger wie etwa Bakterien oder Pilze haben leichtes Spiel und können sich rasch auf der Haut ausbreiten.

Neurodermitis
Mögliche Komplikationen

  • Sekundärinfektionen mit Bakterien (meist Staphylokokken)
  • Infektionen mit Viren
  • Pilzinfektionen
  • Selten: Augenerkrankungen, kreisrunder Haarausfall, Wachstumsverzögerung bei Kindern

Konsequente Hautpflege – in jedem Stadium wichtig

Die Basistherapie bei Neurodermitis umfasst eine intensive Hautpflege. Sie setzt sich zusammen aus geeigneten Maßnahmen zur Reinigung und Pflege der Haut und sollte an das Alter des Kindes und den aktuellen Hautzustand angepasst sein. Dieses spezielle Pflegeprogramm ist erforderlich, um die Hautbarriere, die bei Neurodermitis gestört ist, zu stabilisieren und so ihre Schutzfunktionen zu verbessern. Deshalb sollte die Basistherapie auch in Phasen konsequent fortgesetzt werden, in denen die Haut „gesund“ wirkt. Denn die richtige Pflege kann nicht nur den aktuellen Hautzustand verbessern, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von neuen Krankheitsschüben.

Wichtig: Das Hautpflegeprogramm sollte als Teil des ganz normalen Tagesablaufs in die Morgen- und Abendroutine eingebunden sein. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind das Eincremen nicht als lästige Pflicht empfindet, sondern als angenehmes Ritual. Verbinden Sie es zum Beispiel mit Streichelmassagen oder lustigen Malspielen auf der Haut. Vielleicht möchte Ihr Kind auch die passende Musik für seine Eincreme-Zeit aussuchen?

Neurodermitis
Typische Symptome
Trockene und empfindliche Haut
Trockene und empfindliche Haut
Häufig starker Juckreiz
Häufig starker Juckreiz
Rötungen, Knötchen, Bläschen
Rötungen, Knötchen, Bläschen
Schuppende u./o. nässende Stellen
Schuppende u./o. nässende Stellen

Neurodermitis bei Kindern: Reinigung der Haut

  • Bei Babys und Kleinkindern helfen tägliche Ölbäder, die Haut von Salbenrückständen zu reinigen und sie feucht zu halten. Verwenden Sie dazu lauwarmes Wasser und geeignete Ölzusätze. Das Bad sollte nach maximal 10 Minuten beendet werden, da zu langer Kontakt mit Wasser die Haut austrocknen kann.
  • Ältere Kinder können auch kurz duschen und dazu spezielle Öle oder hautschonende Duschmittel (z. B. Syndets) verwenden.
  • Nach der Reinigung sollte die Haut immer direkt eingecremt werden: In den ersten zehn bis 15 nach dem Duschen oder Baden kann die Haut die Pflegesubstanzen besonders gut aufnehmen.
  • Wenn es immer wieder zu bakteriellen Infektionen der Haut kommt, kann beim Baden oder Duschen zusätzlich eine antiseptisch wirksame Waschlotion angewendet werden, die bei Neurodermitis geeignet ist.

Pflege der Haut bei Neurodermitis bei Kindern

  • Ein- bis zweimal am Tag sollte die Haut am gesamten Körper mit einer geeigneten Pflegecreme eingecremt werden. Besonders empfindliche Hautstellen wie Gesicht und Arme sollten zwischendurch nachgecremt werden.
  • Das Hautpflegemittel sollte an den aktuellen Hautzustand angepasst sein. Als Grundregel gilt:
    • Bei entzündeter Haut sind feuchtigkeitsspendende Öl-in-Wasser-Emulsionen geeignet.
    • Bei trockener Haut sind fetthaltige Cremes die richtige Wahl.
  • Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle bei der Auswahl der Creme: Im Winter sind oft fettreichere Cremegrundlagen empfehlenswert.
  • Die verwendete Creme sollte keine Duftstoffe, Konservierungsmittel und Emulgatoren enthalten. Sie können die empfindliche Haut reizen.
  • Cremes mit speziellen Feuchthaltemitteln („Moisturizer“) wie Glycerin oder Harnstoff halten die Feuchtigkeit länger in der Haut. Vorsicht: Stark harnstoffhaltige Produkte können vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zu Hautreizungen führen und sollten daher gemieden werden. Zusätzlich werden filmbildende Substanzen wie Paraffin und Vaseline empfohlen.
  • Lagern Sie die Pflegeprodukte im Kühlschrank. Die Anwendung von gekühlten Cremes oder Salben tut speziell bei Juckreiz gut.

Bei akuten Schüben: Entzündungshemmende Behandlung

Im akuten Krankheitsschub entwickeln sich juckende Hautausschläge, die möglichst rasch behandelt werden sollten. Eine schnelle und konsequente Linderung der Entzündung in der Haut ist wichtig, um eine rasche Abheilung zu erreichen und weitere Schübe zu verhindern. Dazu kommen in der Regel Kortison-Salben zum Einsatz, die speziell für die Anwendung bei Säuglingen oder Kindern geeignet sind. Sie wirken entzündungshemmend und können so die typischen Symptome lindern.

Wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie eine geeignete Neurodermitis-Creme für Kinder anwenden. Es gibt Kortison-Präparate mit unterschiedlicher Wirkstärke – fragen Sie im Zweifel bei Ihrem Kinderarzt oder Ihrem Apotheker nach, welche Salbe speziell für das Alter Ihres Kindes geeignet ist.

Direkt nach dem Baden oder Duschen kann die Haut die entzündungshemmenden Wirkstoffe besonders gut aufnehmen – daher wird empfohlen, Kortison-Salben direkt nach der Reinigung auf die entzündeten Hautareale aufzutragen.

Wie lange die Behandlung erfolgen sollte und ob nach einer kurzen Pause eventuell ein weiterer Behandlungszyklus erforderlich ist, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt besprechen. Sehr leichte Hautausschläge heilen innerhalb weniger Tage komplett ab. Wenn eine längere Behandlung notwendig ist, dürfen Kortison-Salben nicht abrupt abgesetzt werden. Sie müssen „ausgeschlichen“ werden: Das bedeutet, dass die Häufigkeit der Anwendung langsam nach einem bestimmten Schema reduziert wird. Dieses gibt der Kinderarzt vor.

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Neurodermitis –
was ist das?

  • Chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft
  • Wird oft auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichnet
  • Tritt häufig im Kindesalter auf
  • Symptome: Trockene Haut, Hautentzündungen mit Rötungen, schuppenden oder nässenden Stellen. Oft quälender Juckreiz.
  • Ursachen: Genetische Veranlagung, zusätzlich wirken verschiedenste Triggerfaktoren als Auslöser
  • Ist nicht ansteckend

Wenn besonders empfindliche Bereiche wie Gesicht oder Hautfalten behandelt werden müssen, können als Alternative zu Kortison-Salben auch Cremes mit sogenannten Calcineurin-Inhibitoren infrage kommen. Sie greifen ganz spezifisch in den Entzündungsprozess in der Haut ein und hemmen das Immunsystem. Ihr Kinderarzt gibt Ihnen Auskunft darüber, welche Salbe für Ihr Kind geeignet ist.

Im Einzelfall und speziell bei älteren Kindern können unter Umständen auch weitere, spezielle Therapiemaßnahmen (z. B. Medikamente zum Einnehmen, Phototherapie) infrage kommen.

Neurodermitis bei Kindern: Was sonst noch helfen kann

Zusätzlich zu einer konsequenten Basistherapie und der raschen Behandlung von Hautsymptomen können im Einzelfall folgende Maßnahmen hilfreich sein.

Alltags-Kleidung: Achten Sie darauf, dass Hosen, Shirts & Co. luftig und locker sitzen. Kleidung aus Baumwolle oder Seide werden in der Regel gut vertragen. Wolle und scheuernde Nähte reizen die Haut und gelten als mögliche Triggerfaktoren. Auch Schweiß kann Symptome auslösen – deshalb ist es wichtig, dass Ihr Kind sich nach dem Zwiebelprinzip anzieht und sich rasch einer „Schicht“ entledigen kann, wenn es zu warm wird.

Spezial-Unterwäsche bzw. -Schlafanzüge: Wenn häufiger Staphylokokken-Infektionen auftreten, kann Kleidung aus silberbeschichteten Materialien sinnvoll sein, die antimikrobiell wirken. Solche Spezialtextilien können das Risiko erneuter bakterieller Hautinfektionen senken – sie sind allerdings nicht ganz günstig.

Neurodermitis:
Warum juckt es eigentlich?

Bei Neurodermitis werden vermehrt körpereigene Substanzen freigesetzt, die Juckreiz auslösen. Dazu zählt zum Beispiel der Botenstoff Histamin. Darüber hinaus können auch mechanische Reizungen der Nervenendigungen in der Haut und psychische Faktoren den Juckreiz stimulieren.

Hyposensibilisierung: Eine solche Behandlung, die auch als „Allergie-Impfung“ bezeichnet wird, kommt dann infrage, wenn bei Ihrem Kind eine Sensibilisierung gegen Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben nachgewiesen wurde. Dabei wird der Körper langsam an das Allergen gewöhnt, indem über einen längeren Zeitraum eine sehr geringe Dosis davon verabreicht wird. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass bei Kontakt mit dem Allergen die allergische Reaktion deutlich abgemildert wird oder sogar keine Symptome mehr auftreten.

Ernährung: Eine spezielle Neurodermitis-Diät, die allen betroffenen Patienten helfen könnte, gibt es nicht. Bei einem Teil der kleinen Neurodermitis-Patienten können Nahrungsmittelallergien nachgewiesen werden. Besonders häufig sind Allergien gegen Hühnerei, Kuhmilch, Weizen oder Soja. Wurde beim Arzt eine Allergie festgestellt, sollte auf die betroffenen Lebensmittel komplett verzichtet werden. Da Lebensmittelallergien häufig bis zum Schulalter wieder verschwinden, sollte nach ein bis zwei Jahren überprüft werden, ob eine spezielle Diät weiterhin erforderlich ist. Wichtig ist, dass die Ernährung nicht unnötig oder auf Verdacht eingeschränkt wird.

Allergiker-Bettwäsche: Falls Ihr Kind an einer Hausstaubmilben-Allergie leidet, kann der Kontakt mit Milbenkot den Hautzustand verschlechtern oder einen Neurodermitis-Schub auslösen. Da sich Milben gerne in Matratzen, Kissen und Bettdecken aufhalten, werden in diesem Fall sogenannte Encasings empfohlen. Dabei handelt es sich um milbendichte Bezüge, die über Kissen, Bettdecke und Matratze gezogen werden, wodurch der Kontakt mit Milbenkot verhindert wird.

Hätten Sie's gewusst?

Der Begriff Neurodermitis bedeutet so viel wie Nervenentzündung und ist eigentlich veraltet. Heute weiß man, dass die Hautsymptome nichts mit einer Entzündung der Nerven zu tun haben. Die medizinisch korrekte Bezeichnung der Erkrankung lautet: atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem.

Neurodermitis ist keine Allergie. Aber bei einem großen Teil der Betroffenen liegt eine erhöhte Neigung zu Allergien (z. B. Heuschnupfen, Asthma) vor und bestimmte Allergene können einen Schub auslösen oder die Hautsymptome verschlimmern.

Neurodermitis ist nicht ansteckend.

Der oft quälende Juckreiz und die sichtbaren Hauterscheinungen können die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen.

Heute entwickeln etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder bis zur Einschulung eine Neurodermitis – das sind vier- bzw. sechsmal so viele wie in den 1950er und 1960er Jahren.1

Hautrisse in den Mundwinkeln oder an den Ohrläppchen gelten als sogenannte „Minimalvarianten“ der Neurodermitis.

Oft geht die Neurodermitis im Erwachsenenalter zurück. Allerdings entwickeln mindestens 30 Prozent aller Kinder, die unter Neurodermitis leiden, auch später zumindest zeitweise Ekzeme.1

Die Haut von Neurodermitis-Patienten wird weiß, wenn man kratzt (der Arzt macht das zum Beispiel mit einem Holzspatel oder einem Stift) – gesunde Haut reagiert mit einer Rötung.

Bis zum frühen Erwachsenenalter verschwinden die Symptome bei etwa 60 Prozent der Erkrankten.1 Die Chancen, dass sich die Erkrankung sozusagen „auswächst“, stehen also gar nicht so schlecht.

Hilfe bei Juckreiz: Wirkstoffe und Anti-Kratz-Strategien

Der Juckreiz bei Neurodermitis kann zur echten Qual werden. Das gilt ganz besonders für die kleinsten Patienten, die dem Kratzimpuls oft nicht widerstehen können. Durch ständiges Kratzen wird die Haut jedoch beschädigt und der Juckreiz kann dann sogar noch verstärkt werden – daher ist es wichtig, Juckreiz so gut wie möglich zu lindern. Alles, was die Entzündung in der Haut eindämmt, verringert auch den Juckreiz. Eine konsequente Basispflege der Haut und die Behandlung von akuten Symptomen mit Kortison-Salben sind daher grundsätzlich wichtig, um auch das Symptom Juckreiz und die daraus oft resultierenden Kratzattacken in den Griff zu bekommen.

Zusätzlich sind Salben mit juckreizlindernden Wirkstoffen wie speziellen Lokalanästhetika oder Gerbstoffen einen Versuch wert. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt können mitunter auch geeignete Antihistaminika gegen den Juckreiz zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus werden zum Beispiel folgende Anti-Kratz-Strategien empfohlen:

  • Kühlen: z. B. kalten Waschlappen oder Cool-Pack aus der Apotheke auf die Haut auflegen.
  • Eincremen: Pflegecreme („Zaubercreme“) auftragen – für den zusätzlichen Anti-Juckreiz-Effekt lagern Sie die Creme am besten im Kühlschrank.
  • Hautfreundliche Kratz-Alternativen: Vielleicht verschafft es Ihrem Kind die nötige Erleichterung, wenn es die juckende Stelle massiert, drückt oder kneift. Auch sogenannte „Kratzklötzchen“ können eine Alternative sein: Dazu wird ein kleiner Holzklotz rundherum mit Fensterleder beklebt und dann zum „hautfreundlichen“ Kratzen verwendet. Wichtig: Loben und belohnen Sie Ihr Kind, wenn es Kratz-Alternativen anwendet. Auf diese Weise bestärken Sie Ihr Kind darin, eigene Lösungen abseits des Kratzens zu finden.
  • Ablenkung: Bei Kindern können zum Beispiel Bücher, Hörspiele, Knobelaufgaben oder ein Anruf beim Freund oder der Freundin helfen, die Aufmerksamkeit vom Juckreiz wegzulenken. Das Gleiche gilt für Musik, Grimassenschneiden oder Fernsehen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
  • Die Haut schützen: Vor allem nachts lässt sich der Kratzdrang kaum kontrollieren, häufig merken die kleinen Patienten nicht mal, dass sie kratzen. Halten Sie daher die Fingernägel Ihres Kindes immer kurz. Zusätzlich ist es sinnvoll, Ihrem Kind nachts Stoffhandschuhe anzuziehen.

Wichtig: Wenn sich Ihr Kind nicht zurückhalten kann und kratzt, ist Schimpfen die falsche Strategie. Das löst Schuldgefühle aus und kann alles nur noch schlimmer machen. Versuchen Sie lieber, Ihrem Kind in ruhigem Ton Alternativen anzubieten (zum Beispiel: „Ich hol´ Dir schnell die Zaubercreme aus dem Kühlschrank und dann les´ ich dir was vor.“) Manchmal kann es auch sinnvoll sein, das Kratzen zu ignorieren und gar nicht darauf zu reagieren. Denn wenn das Kind das Signal bekommt, dass Kratzen ihm Aufmerksamkeit verschafft, kann dies auch problematisch werden. Dann wäre es besser, das Kind zu loben, wenn es schafft, sich nicht zu kratzen. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt und/oder einem geschulten Psychologen, wie Sie am besten vorgehen.

Neurodermitis bei Kindern: Tipps für Eltern

Duschen und Baden: Darauf sollten Sie achten

Duschen und Baden: Darauf sollten Sie achten

Bei Neurodermitis ist die Haut sehr empfindlich: Längerer Kontakt mit Wasser und Seife können die Haut reizen und zu Entzündungen führen, die einen erneuten Krankheitsschub auslösen oder bestehende Symptome verschlimmern können. Die Tipps sollten Sie beachten:

  • Baden oder duschen Sie Ihr Kind nur kurz (maximal 10 Minuten) mit lauwarmem Wasser und vermeiden Sie Badezusätze, die die Haut reizen könnten.
  • Bei ganz kleinen Neurodermitis-Patienten werden lauwarme Ölbäder empfohlen. Bei größeren Kindern können Duschöl oder rückfettende hautschonende Syndets verwendet werden.
  • Tupfen Sie die Haut nach dem Duschen nur vorsichtig ab – nicht rubbeln. Tragen Sie immer direkt nach dem Duschen eine geeignete Pflegecreme auf.
Intensives Pflegeprogramm für die Haut

Intensives Pflegeprogramm für die Haut

Ein intensives Pflegeprogramm ist wichtig, um die gestörte Hautbarriere – das zentrale Element der Erkrankung – zu stabilisieren. Auf diese Weise können sich auch die Schutzfunktionen der Haut wieder verbessern. Empfohlen werden spezielle Pflegeprodukte („Emollientien“), die die Haut mit Feuchtigkeit und Fetten versorgen und sie weicher machen.

  • Ein- bis zweimal täglich sollten Sie Ihr Kind von Kopf bis Fuß mit einer geeigneten rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Pflegecreme eincremen. Welche Cremes und Lotionen geeignet sind, hängt zum Beispiel davon ab, ob gerade ein akuter Schub besteht. Aber auch die Jahreszeit sollte bei der Auswahl der Pflegeprodukte beachtet werden.
  • Sparen Sie nicht mit Creme: Bei Kindern mit Neurodermitis wird ein wöchentlicher Cremeverbrauch von rund 100 Gramm empfohlen.
  • Cremen Sie anfällige Stellen (z. B. Hände, Gesicht) mehrmals täglich nach.
  • Testen Sie neue Pflegeprodukte nur an einer kleinen Hautpartie über mehrere Tage hinweg.

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Neurodermitis-Auslöser meiden

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Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel – bestimmte Allergene können bei Erwachsenen wie auch bei Kindern mit Neurodermitis akute Krankheitsschübe auslösen oder bestehende Symptome verschlimmern. Ob das bei Ihrem Kind zutrifft, sollte beim Arzt abgeklärt werden.

Wichtig ist darüber hinaus, dass Sie darauf achten, dass sich Ihr Kind in einer rauchfreien Umgebung aufhält. Denn auch Tabakrauch kann als sogenannter Triggerfaktor wirken.

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Anti-Kratz-Strategien

Anti-Kratz-Strategien

Der Juckreiz bei Neurodermitis ist oft schon für erwachsene Patienten unerträglich. Kinder leiden besonders darunter und es kann zu regelrechten Kratzattacken kommen. Nachts im Halbschlaf sind sie kaum zu kontrollieren, doch auch tagsüber ist es gerade für kleine Patienten schwer, die Finger von der Haut zu lassen. Doch Kratzen ist Gift für die Neurodermitis-Haut. Denn dabei wird die ohnehin schon strapazierte Haut gereizt und nimmt Schaden, die Entzündung wird zusätzlich angeheizt und der Juckreiz wird sogar verstärkt. Folgende Tipps haben sich bewährt:

  • Halten Sie die Fingernägel Ihres Kindes kurz und schneiden Sie sie rund.
  • Eine konsequente Hautpflege ist wichtig, damit möglichst gar kein Juckreiz entsteht.
  • Ein kalter Waschlappen oder eine – im Kühlschrank gelagerte – Pflegecreme kann leichten Juckreiz lindern.
  • Bei stärkerem Juckreiz sollten Salben mit juckreizstillenden Wirkstoffen angewendet werden.
  • Nachthandschuhe oder ein Neurodermitis-Overall können die Haut schützen.
  • Wichtig ist es zudem, dass Sie Ihr Kind loben, wenn es anstatt zu kratzen Ersatzstrategien (z. B. sanftes Kneifen oder Drücken an der betroffenen Stelle) einsetzt.
Spezielle Kleidung

Spezielle Kleidung

Auch die Auswahl der Kleidung kann bei Neurodermitis eine wichtige Rolle spielen. So gilt beispielsweise Wolle als häufiger Triggerfaktor, der sogar Schübe auslösen kann. Besser sind Stoffe aus weicher, möglichst naturbelassener Baumwolle oder Leinen. Darüber hinaus gibt es unter anderem Spezialunterwäsche und -schlafanzüge aus Seide, die jedoch nicht ganz günstig sind. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Kleidung nicht zu eng sitzt oder gar reibt – Nähte am Hosenbein können beispielsweise die Haut aufreiben.

Tipp: Wenn häufiger Staphylokokken-Infektionen auftreten, kann Kleidung aus silberbeschichteten Materialien sinnvoll sein. Sie kann das Risiko erneuter bakterieller Hautinfektionen senken. Allerdings ist auch diese Spezialkleidung nicht ganz günstig.

Ferien am Meer oder in den Bergen

Ferien am Meer oder in den Bergen

Ferien am Meer oder in den Bergen können sich positiv auf das Hautbild von Kindern mit Neurodermitis auswirken. Dabei spielen offenbar verschiedene Faktoren eine Rolle: Unter anderem ist die Luft in diesen Regionen in der Regel arm an Pollen-Allergenen und Schadstoffen. Aber auch der Wind, der Salzgehalt von Meer und Brise sowie (ein vernünftiges Maß an) Sonnenlicht wirken sich offenbar günstig auf den Zustand der kranken Haut aus. Wichtig: Da Schweiß die Entwicklung von Neurodermitis-Symptomen begünstigen kann, sollten Sie große Hitze meiden. Daher gelten die Nord- und Ostsee als besonders geeignete Urlaubsziele für Neurodermitiker.

In der Regel ist ein längerer Aufenthalt von etwa drei bis vier Wochen nötig, um von den heilsamen Wirkungen des Reizklimas profitieren zu können. Geht Ihr Kind bereits zur Schule, sind daher die Sommerferien der beste Zeitpunkt für einen entsprechenden Urlaub.

Selbstbewusstsein stärken

Selbstbewusstsein stärken

Als ob die Erkrankung selbst nicht schon genug wäre, haben Kleinkinder mit Neurodermitis oft bereits früh mit Hänseleien anderer Kinder zu kämpfen. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie Ihrem Kind möglichst früh ein Krankheitsverständnis vermitteln. Das heißt: Erklären Sie Ihrem Kind, warum seine Haut anders aussieht als die anderer Kinder und warum die Basispflege auch dann wichtig ist, wenn die Haut eigentlich „gesund“ wirkt und sich gut anfühlt. Zudem sollte Ihr Kind auch wissen, dass Neurodermitis nicht ansteckend ist – so kann es anderen vielleicht ihre Berührungsängste nehmen. Wichtig: Zeigen Sie Ihrem Kind immer, dass es so gut ist, wie es ist und versuchen Sie nicht, die Erkrankung auszublenden. Ein offener Umgang mit der Neurodermitis ist wichtig für Ihr Kind!

Neurodermitis: Wann zum Arzt?

Neurodermitis: Wann zum Arzt?

Falls Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte an einer Neurodermitis leiden, sollten Sie sich an den Kinderarzt wenden. Nur er kann die Diagnose zweifelsfrei stellen und mit Ihnen die Möglichkeiten der Behandlung besprechen. Wenn Sie wissen, dass Ihr Kind Neurodermitis hat, sollten Sie seine Haut in regelmäßigen Abständen vom Arzt kontrollieren lassen. Wichtig ist ein Arztbesuch darüber hinaus, wenn es zu einer Hautinfektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen gekommen sein könnte. Auf eine Infektion mit Staphylokokken zum Beispiel können Bläschen hinweisen, die eine klare gelbliche Flüssigkeit absondern und gelbliche Krusten bilden. Eine solche Infektion sollte stets ärztlich behandelt werden.

Gut zu wissen: In bestimmten Fällen können auch Neurodermitis-Kuren für Kinder sinnvoll sein. Auch darüber sollten Sie mit dem Kinderarzt sprechen.

  • 1 Leitlinie (S2k) Neurodermitis Langversion Version 2014

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