Neurodermitis: Auslöser

Pollen, Hausstaubmilben & Co.

Pollen, Hausstaubmilben & Co.

Pollen, Hausstaub oder Tierhaare – diese sogenannten „Aeroallergene“ (damit sind Allergene aus der Luft gemeint) sorgen bei vielen Neurodermitis-Geplagten für Probleme und können die unangenehmen Hautsymptome auslösen oder verschlimmern.

Darüber hinaus können auch Allergene aus Nahrungsmitteln als Provokationsfaktoren wirken: Bei Säuglingen und Kleinkindern mit Neurodermitis sind vor allem Milch, Ei, Soja, Weizen, Haselnuss, Erdnuss und Fisch oft kritisch. Bei Erwachsenen reagiert die Haut eher auf Inhaltsstoffe in rohem Obst und Gemüse – dahinter steckt in der Regel eine sogenannte Kreuzallergie: Ärzte sprechen auch von einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie: Betroffene reagieren allergisch auf bestimmte Pollen und weil diese in ihrer Struktur Ähnlichkeiten zu Substanzen in bestimmen Lebensmitteln aufweisen, lösen auch diese Allergiesymptome aus.

Hautreizungen durch Reinigungsmittel, Textilien & Co.

Hautreizungen durch Reinigungsmittel, Textilien & Co.

Wasser, Seifen oder Reinigungsmittel setzen der empfindlichen und trockenen Haut bei Neurodermitis extrem zu. Sie können unangenehme Reizungen nach sich ziehen, einen Schub auslösen oder bestehende Symptome verschlimmern. Das sollten Betroffene bei der täglichen Körperhygiene und Hautpflege beachten. Ausgiebiges Baden oder heißes Duschen belasten die ohnehin gestörte Hautbarriere und trocknen die Haut aus. Doch auch wer im Haushalt oder im Beruf viel mit Wasser oder reizenden Substanzen hantiert, muss damit rechnen, dass sich der Hautzustand (insbesondere an den Händen) verschlechtert. Übrigens: Auch wenn die Haut mechanisch belastet wird – z. B. durch Scherkräfte – kann dies Hautreizungen auslösen.

Weitere Faktoren, die die empfindliche Haut bei Neurodermitis schnell reizen können, sind bestimmte Textilien (z. B. Wolle), Schweiß und Tabakrauch.

Mikroben auf der Haut

Mikroben auf der Haut

Die trockene Haut bei Neurodermitis ist besonders anfällig für Infektionen. Bei fast allen Betroffenen siedelt ein Keim namens Stapyhlococcus aureus in auffällig hoher Anzahl auf der Haut* – auch bei gesundem Hautzustand. Man geht davon aus, dass die Bakterien selbst oder ihre Ausscheidungsprodukte die Hautentzündungen bei Neurodermitis verschlimmern. Daher gelten Staphylokokken-Infektionen als wichtiger Co-Faktor in der Krankheitsentstehung. In bestimmten Fällen verordnet der Arzt eine Behandlung mit Antibiotika.

Auch der Hefepilz Malassezia macht sich bei Neurodermitikern gern auf der Haut breit – insbesondere bei der Head-Neck-Shoulder-Variante der Erkrankung, bei der die Ekzeme im Bereich von Kopf, Nacken und Schulter auftreten. Dann kommen in der Regel spezielle Mittel zur Pilzbehandlung (Antimykotika) zum Einsatz.

Stress & emotionale Faktoren

Stress & emotionale Faktoren

Wir erröten vor Scham und bekommen Gänsehaut, wenn wir uns fürchten – diese Beispiele machen deutlich, dass Haut und Psyche zusammenhängen. Nicht umsonst heißt es: Die Haut ist der Spiegel der Seele. Bei vielen reagiert die Haut in stressigen Situationen mit Pickeln und Hautreizungen, oder sie juckt einfach unerträglich. Tatsächlich besteht auch bei Neurodermitis oft ein Zusammenhang zwischen psychischen Faktoren und dem Zustand der Haut – Stress wirkt sich bei vielen Betroffenen negativ aus. Und es besteht auch eine umgekehrte Verbindung: Die kranke Haut kann auch die Psyche beeinflussen. Die Symptome der Neurodermitis – vor allem der Juckreiz, aber auch die Hauterscheinungen – sind für die Betroffenen oft eine erhebliche psychische Belastung.

Gut zu wissen: Bei Frauen können offenbar auch hormonelle Faktoren (z. B. Schwangerschaft, Wechseljahre) den Hautzustand bei Neurodermitis beeinflussen.

Klimatische Faktoren

Klimatische Faktoren

Extreme Kälte, kalter Wind oder trockene Heizungsluft – viele Neurodermitis-Patienten berichten, dass ihr Hautekzem in den Wintermonaten wiederaufflammt oder sich verschlimmert. Der Grund: Bei Neurodermitis ist die Haut sehr trocken, das ist angeboren. Wenn dann zusätzliche Einflüsse auf die Haut einwirken, die sie weiter austrocknen, verschlechtert sich der Hautzustand noch weiter.

Gut zu wissen: Auch Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit können dazu führen, dass sich die Neurodermitis verschlimmert. Dann ist es meist der Schweiß auf der Haut, der als Triggerfaktor wirkt und die Haut reizt.

  • * S2-Leitlinie Dermatologie: Neurodermitis

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