Hautpflege bei Neurodermitis: Cremes & Co.

Hautpflege bei Neurodermitis: Cremes & Co.

Bei Neurodermitis braucht die Haut eine extra Portion Pflege – das gilt auch dann, wenn sie gerade „gesund“ wirkt. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Hautpflege bei Neurodermitis.

Warum die richtige Pflege der Haut so wichtig ist

Eine intensive Pflege der Haut gehört zur Basistherapie bei Neurodermitis – das gilt in jeder Phase der Erkrankung und für die Haut am ganzen Körper. Denn bei Neurodermitis liegt ein Barrieredefekt der Haut vor. Die Folge: Die Haut ist trocken und weist einen Mangel an Hautfetten auf. Sie reagiert dadurch viel empfindlicher auf Umwelteinflüsse als gesunde Haut. Die gute Nachricht: Wer die Haut mindestens zweimal tägliches mit geeigneten Pflegeprodukten eincremt, kann die gestörte Hautbarriere stabilisieren. Der Zustand der Haut kann auf diese Weise positiv beeinflusst werden: Das wiederum kann sich dadurch zeigen, dass Krankheitsschübe seltener auftreten und schwächer ausfallen. Oft sinkt auch der Verbrauch von Medikamenten, wenn die Haut gut gepflegt wird.

Eine konsequente Basispflege ist bei Neurodermitis wichtig, weil trockene Haut…

  • …bei Neurodermitis ein häufiges Problem ist.
  • …direkt zu Entzündungen führen kann.
  • … zu Juckreiz und Brennen führt.
  • …anfälliger für hautreizende Einflüsse ist.
Neurodermitis
Häufige Auslöser
Bestimmte Textilien (z. B. Wolle)
Bestimmte Textilien (z. B. Wolle)
Falsche Hautreinigung
Falsche Hautreinigung
Pollen- und Nahrungsmittelallergene
Pollen- und Nahrungsmittelallergene
Stress & Emotionen
Stress & Emotionen
Hautbelastende Tätigkeiten
Hautbelastende Tätigkeiten
Tabakrauch
Tabakrauch
Schweiß
Schweiß
Klima (Kälte, Trockenheit, Luftfeuchte)
Klima (Kälte, Trockenheit, Luftfeuchte)

Hautreinigung: Das sollten Sie beachten

Schon bei der Reinigung der Haut sollten Neurodermitis-Patienten einiges beachten. Denn sie reagiert schnell empfindlich. Jeder Kontakt mit Wasser und Reinigungsprodukten kann die Haut austrocknen und die Barrierefunktion schwächen.

Beachten Sie daher die folgenden Tipps:

  • Verwenden Sie zur Reinigung der Haut warmes, aber nicht zu heißes Wasser (max. 35 °C). Je wärmer das Wasser ist, desto stärker trocknet es die Haut aus. Hautreizungen und Juckreiz können die Folge sein.
  • Eine kurze Dusche (max. 5 bis 10 Minuten) ist in der Regel besser als ein Vollbad.
  • Schaumbäder sind bei Neurodermitis grundsätzlich nicht geeignet. Ölbäder können das Austrocknen der Haut reduzieren.
  • Verwenden Sie milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte (Syndets; pH 4 bis 6,5), die speziell für trockene Haut bei Neurodermitis entwickelt wurden und rückfettende Substanzen enthalten. Sie werden auch als Duschöl oder Reinigungscreme bezeichnet und sind hautverträglicher als herkömmliche Seifen (pH 8 bis 11).
  • Cremen Sie sich nach jedem Duschen ein. Am besten können die Pflegeprodukte einziehen, wenn Sie sie auf die noch feuchte Haut auftragen.

Neurodermitis:
Tipps zur Hautpflege

  • Mindestens zweimal täglich eincremen
  • Duschen statt Baden
  • Kontakt mit Wasser einschränken
  • Direkt nach dem Duschen eincremen
  • Cremes und Lotionen großzügig auftragen
  • Vor dem Eincremen immer die Hände waschen
  • Reizstoffe in Pflegeprodukten meiden
  • Pflegeprodukte im Kühlschrank lagern: Der Kühleffekt lindert den Juckreiz

Hautpflege: Mindestens zweimal täglich eincremen

Heute weiß man, dass es der Haut bei Neurodermitis an Feuchtigkeit und Hautfetten (Hornfette) mangelt. Mit geeigneten Produkten können Sie die Haut von außen mit den Stoffen versorgen, die ihr fehlen. Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass…:

  • …Sie nur Cremes und Salben mit hautfreundlichem pH-Wert (ca. 4 bis 6,5) verwenden.
  • …Sie nur Produkte wählen, die frei von Duft- und Konservierungsmitteln sind und auch keine sonstigen Substanzen enthalten, die Allergien auslösen können.
  • …Sie speziell bei entzündeter Haut und bei Kinderhaut an einer kleinen Stelle vorab prüfen, ob neue Produkte vertragen werden.
  • …Sie sich vor dem Eincremen die Hände waschen, denn die Haut ist bei Neurodermitis anfällig für Infektionen.

Cremen Sie sich mindestens zweimal täglich ein. Machen Sie ein Ritual daraus, und cremen Sie sich jeden Morgen und jeden Abend am ganzen Körper ein. Tatsächlich könnte die Haut von Neurodermitis-Patienten eine solche Ganzkörper-Pflege in der Regel sogar noch häufiger vertragen. Das ist aber im Alltag für die meisten nicht so einfach umzusetzen. Daher empfehlen Ärzte, zumindest kritische Stellen wie Arme, Hände oder Gesicht zwischendurch immer wieder nachzucremen.

Tragen Sie die Hautpflegemittel nicht zu sparsam auf. Oft wird zu wenig Creme verwendet. Bei Erwachsenen mit Neurodermitis beträgt der empfohlene Verbrauch an Hautpflegemitteln pro Woche etwa 500 Gramm.

Neurodermitis –
was ist das?

  • Chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft
  • Wird oft auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichnet
  • Tritt häufig im Kindesalter auf
  • Symptome: Trockene Haut, Hautentzündungen mit Rötungen, schuppenden oder nässenden Stellen. Oft quälender Juckreiz.
  • Ursachen: Genetische Veranlagung, zusätzlich wirken verschiedenste Triggerfaktoren als Auslöser
  • Ist nicht ansteckend

Berücksichtigen Sie den aktuellen Zustand Ihrer Haut. Oft müssen für unterschiedliche Hautstellen verschiedene Produkte verwendet werden. Bei der Auswahl der richtigen Creme kommt es auf das passende Verhältnis von Fett und Wasser an. Je akuter die Hautentzündung, umso wässriger sollte die Grundlage der Pflege sein. Je trockener die Haut, umso fetthaltiger sollte die Creme sein. Im Winter verträgt die Haut grundsätzlich mehr Fett als im Sommer.

  • Bei entzündeter Haut sind feuchtigkeitsspendende Öl-in-Wasser-Emulsionen geeignet.
  • Bei trockener Haut sind fetthaltige Cremegrundlagen geeignet.

Harnstoff, Glycerin & Co.: Feuchthaltemittel („Moisturizer“) wie Glycerin oder Harnstoff halten die Feuchtigkeit länger in der Haut. Vorsicht: Stark harnstoffhaltige Produkte können vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zu Hautreizungen führen und sollten daher gemieden werden. Zusätzlich werden filmbildende Substanzen wie Paraffin und Vaseline empfohlen.

Hätten Sie's gewusst?

Der Begriff Neurodermitis bedeutet so viel wie Nervenentzündung und ist eigentlich veraltet. Heute weiß man, dass die Hautsymptome nichts mit einer Entzündung der Nerven zu tun haben. Die medizinisch korrekte Bezeichnung der Erkrankung lautet: atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem.

Neurodermitis ist keine Allergie. Aber bei einem großen Teil der Betroffenen liegt eine erhöhte Neigung zu Allergien (z. B. Heuschnupfen, Asthma) vor und bestimmte Allergene können einen Schub auslösen oder die Hautsymptome verschlimmern.

Neurodermitis ist nicht ansteckend.

Der oft quälende Juckreiz und die sichtbaren Hauterscheinungen können die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen.

Heute entwickeln etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder bis zur Einschulung eine Neurodermitis – das sind vier- bzw. sechsmal so viele wie in den 1950er und 1960er Jahren.1

Hautrisse in den Mundwinkeln oder an den Ohrläppchen gelten als sogenannte „Minimalvarianten“ der Neurodermitis.

Oft geht die Neurodermitis im Erwachsenenalter zurück. Allerdings entwickeln mindestens 30 Prozent aller Kinder, die unter Neurodermitis leiden, auch später zumindest zeitweise Ekzeme.1

Die Haut von Neurodermitis-Patienten wird weiß, wenn man kratzt (der Arzt macht das zum Beispiel mit einem Holzspatel oder einem Stift) – gesunde Haut reagiert mit einer Rötung.

Bis zum frühen Erwachsenenalter verschwinden die Symptome bei etwa 60 Prozent der Erkrankten.1 Die Chancen, dass sich die Erkrankung sozusagen „auswächst“, stehen also gar nicht so schlecht.

  • 1 Leitlinie (S2k) Neurodermitis Langversion Version 2014

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