Neurodermitis: Symptome

Neurodermitis: Symptome

Der starke, oft quälende Juckreiz macht den meisten Betroffenen besonders zu schaffen. Doch auch Rötungen, schuppende oder nässende Hautstellen zählen zu den typischen Symptomen bei Neurodermitis.

Neurodermitis: Juckreiz, Rötungen und trockene Haut

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in der Regel schubartig verläuft. Sie wird auch als atopisches Ekzem oder als atopische Dermatitis bezeichnet. Mit dem Begriff Atopie wird eine Neigung zu allergischen Reaktionen (z. B. Heuschnupfen, allergisches Asthma) bezeichnet.

Im akuten Schub zeigt sich die Neurodermitis mit stark juckenden Hautausschlägen. In den betroffenen Bereichen wird die Haut rot, schuppig und nässt zum Teil auch. Typisch ist ein starker Juckreiz (Pruritus), der für die Betroffenen sehr belastend sein kann. Doch auch außerhalb der akuten Krankheitsschübe weist die Haut bei Neurodermitis bestimmte Auffälligkeiten auf. Sie deuten auf eine grundlegende Schwäche der Haut hin.

Neurodermitis:
Häufige Lokalisationen

  • Neurodermitis an den Händen
  • Neurodermitis im Gesicht und am Hals
  • Neurodermitis am Kopf
  • Neurodermitis in der Armbeuge
  • Neurodermitis in der Kniekehle
  • Neurodermitis an den Augen

Trockene und empfindliche Haut bei Neurodermitis

Ein zentrales Element der Erkrankung ist eine Störung der Hautbarriere: Der Fettgehalt der Haut und ihre Fähigkeit zur Wasserbindung sind reduziert. Die natürlichen Schutzmechanismen der Haut sind deshalb gestört. Auch außerhalb der akuten Schübe ist deshalb die Haut bei Betroffenen:

  • sehr trocken und empfindlich
  • durchlässiger für Schadstoffe und
  • anfälliger für Reizungen und Infektionen.

Umso wichtiger ist es, die Haut nicht durch heißes Duschen oder ausgiebiges Baden zu belasten und auf eine konsequente Hautpflege zu achten, um die natürliche Schutzfunktion der Haut zu unterstützen. Das Problem der trockenen Haut begleitet Neurodermitis-Patienten ein Leben lang. Selbst wenn sich die Erkrankung im Erwachsenenalter oft zurückbildet, bleibt die Haut anspruchsvoll und bedarf einer speziell angepassten Pflege.

Neurodermitis
Typische Symptome
Trockene und empfindliche Haut
Trockene und empfindliche Haut
Häufig starker Juckreiz
Häufig starker Juckreiz
Rötungen, Knötchen, Bläschen
Rötungen, Knötchen, Bläschen
Schuppende u./o. nässende Stellen
Schuppende u./o. nässende Stellen

Akuter Neurodermitis-Schub

Akute Schübe können unterschiedlich schwer verlaufen und Tage bis Monate andauern. Auch der zeitliche Abstand, mit dem sie auftreten, variiert.

Typische Symptome bei Neurodermitis

Im akuten Schub kommt es zu Ekzemen (Hautentzündungen), die sich zeigen durch

  • Rötungen
  • Knötchen, Schwellungen und Bläschen
  • Schuppende und/oder nässende Stellen
  • Juckreiz

Durch die andauernde Entzündungsprozesse und ständiges Kratzen verdickt sich die Haut in den betroffenen Bereichen mit der Zeit und wirkt dann lederartig („Elefantenhaut“) – diesen Prozess nennt man „Lichenifikation“.

Für viele Betroffene sind der quälende Juckreiz und die sichtbaren Hauterscheinungen sehr belastend und können eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität nach sich ziehen. Der psychische Druck kann zu einer Verschlimmerung der Erkrankung beitragen und einen Teufelskreis in Gang setzen.

Was viele nicht wissen: Hautrisse in den Mundwinkeln oder an den Ohrläppchen gelten als sogenannte „Minimalvarianten“ der Neurodermitis.

Neurodermitis:
Symptome im Überblick

  • Trockene und empfindliche Haut
  • Im akuten Schub:
    • Rötungen
    • Schuppende, nässende Stellen
    • Starker Juckreiz
  • Mögliche Komplikationen:
    • Infektionen der Haut mit Bakterien, Viren, Pilzen
    • Selten: z. B. Augenerkrankungen, kreisrunder Haarausfall
  • Verdickung der betroffenen Hautbereiche (Lichenifikation)

Betroffene Körperpartien

Die Hauterscheinungen bei Neurodermitis zeigen sich bei Kindern und Erwachsenen an unterschiedlichen Stellen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern bis zwei Jahren sind meist Gesicht und Wangen sowie die Streckseiten von Armen und Beinen betroffen. Bei Erwachsenen treten häufig sogenannte Beugen-Ekzeme (Armbeuge, Kniekehle) auf. Auch Gesicht und Hals können betroffen sein. Bei hautbelastenden Tätigkeiten wie Geschirrspülen oder Putzen entwickeln sich bei Erwachsenen zudem oft Handekzeme. Mehr erfahren

Hätten Sie's gewusst?

Der Begriff Neurodermitis bedeutet so viel wie Nervenentzündung und ist eigentlich veraltet. Heute weiß man, dass die Hautsymptome nichts mit einer Entzündung der Nerven zu tun haben. Die medizinisch korrekte Bezeichnung der Erkrankung lautet: atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem.

Neurodermitis ist keine Allergie. Aber bei einem großen Teil der Betroffenen liegt eine erhöhte Neigung zu Allergien (z. B. Heuschnupfen, Asthma) vor und bestimmte Allergene können einen Schub auslösen oder die Hautsymptome verschlimmern.

Neurodermitis ist nicht ansteckend.

Der oft quälende Juckreiz und die sichtbaren Hauterscheinungen können die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen.

Heute entwickeln etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder bis zur Einschulung eine Neurodermitis – das sind vier- bzw. sechsmal so viele wie in den 1950er und 1960er Jahren.1

Hautrisse in den Mundwinkeln oder an den Ohrläppchen gelten als sogenannte „Minimalvarianten“ der Neurodermitis.

Oft geht die Neurodermitis im Erwachsenenalter zurück. Allerdings entwickeln mindestens 30 Prozent aller Kinder, die unter Neurodermitis leiden, auch später zumindest zeitweise Ekzeme.1

Die Haut von Neurodermitis-Patienten wird weiß, wenn man kratzt (der Arzt macht das zum Beispiel mit einem Holzspatel oder einem Stift) – gesunde Haut reagiert mit einer Rötung.

Bis zum frühen Erwachsenenalter verschwinden die Symptome bei etwa 60 Prozent der Erkrankten.1 Die Chancen, dass sich die Erkrankung sozusagen „auswächst“, stehen also gar nicht so schlecht.

Komplikationen bei Neurodermitis

Bei Neurodermitis ist die Haut besonders anfällig für Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen. Solche Infektionen verschlechtern den Hautzustand zusätzlich und erfordern einen Arztbesuch.

  • Bakterien: Infektionen mit Staphylokokken sind besonders häufig. Hinweise darauf sind Bläschen, die eine klare gelbliche Flüssigkeit absondern und gelbliche Krusten bilden.
  • Viren: Sehr ansteckende Dellwarzen (Mollusken) oder Herpes-Infektionen der Haut mit wässrigen Bläschen und hohem Fieber (Ekzema herpeticatum)
  • Pilze: Der Hefepilz Malassezia, der auch auf gesunder Haut vorkommt, kann sich bei Neurodermitis leicht ausbreiten.

Selten treten infolge der Neurodermitis auch Augenerkrankungen oder kreisrunder Haarausfall auf.

Neurodermitis:
Verlauf

Die Neurodermitis kann sehr unterschiedlich verlaufen und tritt in der Regel immer wieder auf. Auch die Dauer und Schwere der einzelnen Krankheitsschübe variieren häufig. Obwohl eine Spontanheilung jederzeit möglich ist, entwickelt mindestens ein Drittel der betroffenen Kinder zumindest zeitweise auch im Erwachsenenalter Ekzeme.

  • 1 Leitlinie (S2k) Neurodermitis Langversion Version 2014

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