Sonnenbrand & Babys

Sonnenbrand & Babys

Die zarte Haut Ihres Babys ist besonders sonnenempfindlich und muss daher gut vor schädlicher Sonneneinstrahlung geschützt werden. Lesen Sie hier, wie das am besten gelingt und warum Sonnenbrand bei Babys grundsätzlich ein Fall für den Arzt ist.

Sonnenbrand & Babys: Darum ist das so gefährlich

Während ältere Kinder durchaus zwei- bis dreimal pro Woche für kurze Zeit mit unbedeckter Haut an die Sonne sollten, um ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken, sollten Babys bis zu einem Jahr vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Der Grund: Die körpereigenen Mechanismen zum Schutz gegenüber der UV-Strahlung sind noch nicht entwickelt. Insbesondere die geringere Pigmentierung macht die zarte Babyhaut extrem anfällig für Sonnenschäden.

Hinzu kommt, dass die Haut nichts vergisst und jeder einzelne Sonnenbrand Spuren hinterlässt. Gerade in die tieferen Hautschichten brennt sich die übermäßige Strahlenbelastung auf Dauer ein. Mit jedem Schaden erhöht sich das Hautkrebsrisiko – ganz besonders gravierend sind Sonnenbrände bei Babys. Selbst leichte Hautrötungen bedeuten, dass bereits ein Schaden entstanden ist. Achten Sie daher darauf, Ihr Baby gut vor der Sonneneinstrahlung zu schützen.

Sonnenbrand bei Babys vermeiden: So geht‘s

Da die Babyhaut noch extrem durchlässig und empfindlich ist, wird in der Regel davon abgeraten, Babys unter einem Jahr mit Sonnencreme einzuschmieren. Stattdessen ist es wichtig, Babys vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen und zusätzlich auf textilen UV-Schutz zurückzugreifen. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, Ihren kleinen Liebling zu schützen:

  • Schatten: Meiden Sie mit Ihrem Baby die Sonne und halten Sie sich nur im Schatten auf. Beachten Sie dabei aber, dass auch im Schatten UV-Strahlen auf die Haut treffen. Bleiben Sie daher bei starker Sonneneinstrahlung insgesamt nicht allzu lange im Freien und schützen Sie Ihr Baby zusätzlich, unter anderem mit einem Verdeck oder Schirm am Kinderwagen.
  • Mittagssonne meiden: In der Mittagszeit, also zwischen ca. 11 und 15 Uhr, sollten Sie auf den Aufenthalt im Freien am besten komplett verzichten. Denn in dieser Zeit ist die Intensität der Sonnenstrahlung am größten und Ihr Baby kann innerhalb kürzester Zeit einen Sonnenbrand bekommen – selbst dann, wenn es bewölkt ist oder Sie sich im Schatten aufhalten.
  • Sonnengerechte Kleidung: Ziehen Sie Ihrem Baby am besten luftige, leichte und lange Kleidung an (z. B. lange Hemden und Hosen), um die Ärmchen und Beinchen zu schützen. Besonders gut eignen sich spezielle Kleidungsstücke mit UV-Schutz (sog. „UV-801“ Standard). Zusätzlich sollte Ihr Baby einen Hut mit breiter Krempe tragen, der Stirn, Nacken, Ohren und Nase vor einem Sonnenbrand schützt. Socken und Schuhe runden den Sonnenschutz ab – denn so ist die Oberseite der Füßchen, die im Kinderwagen der Sonne direkt zugewandt ist, abgedeckt. Alternativ gibt es leichte Decken mit UV-Schutz, mit denen Sie Ihr Baby im Kinderwagen zudecken können.
  • Sonnenschutz am Kinderwagen: Ein Ausflug an der frischen Luft im Kinderwagen oder in der Babyschale tut Ihrem Baby gut. Es ist aber wichtig, dass es dabei ausreichend vor der Sonne geschützt ist – zum Beispiel durch einen großen Sonnenschirm oder ein Sonnensegel. Es gibt auch Sonnenverdecke mit speziellem UV-Schutz, der dazu beitragen kann, die Babyhaut vor Sonnenschäden zu schützen. Unter einem solchen Verdeck können Sie Ihrem Baby sogar den Sonnenhut abnehmen, damit ihm nicht zu heiß wird. Insgesamt sollten Sie immer auch darauf achten, dass eine ausreichende Belüftung sichergestellt ist und Ihrem Baby nicht zu heiß wird.
  • Sonnencreme nur selten anwenden: Im Allgemeinen wird empfohlen, Babys unter einem Jahr nicht einzucremen. Lassen sich bestimmte Körperstellen aber nicht anderweitig schützen, ist es besser Sonnencreme anzuwenden als einen Sonnenbrand zu riskieren. Verwenden Sie dann vorzugsweise speziell für Babys geeignete Produkte. Denn Sonnenschutz für Erwachsene enthält meist chemische Filter, die hormonähnlich wirken können, sowie allergieauslösende Stoffe (z. B. Parfum, Farb- und Konservierungsstoffe). Somit sind sie für Babys und Kleinkinder nicht geeignet.

Wichtig: Achten Sie auch darauf, dass Ihr Baby an heißen Tagen ausreichend trinkt. So können Sie einer Dehydrierung vorbeugen.

Was tun, wenn mein Baby Sonnenbrand hat?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist es doch passiert und Ihr Baby hat zu viel Sonne erwischt? Wichtig ist jetzt, dass Sie selbst Ruhe bewahren – und Ihren Kindearzt kontaktieren. Schauen Sie sich die Haut Ihres Babys genau an: Wie stark ist die Rötung? Ist die Haut sehr heiß? Entsteht sogar eine Schwellung oder bilden sich Bläschen? Achten Sie auch darauf, wie Ihr Baby sich verhält. Ist es besonders unruhig, weint viel oder wirkt es im Gegenteil apathisch? All das sind wichtige Hinweise für den Kinderarzt.

Wichtig: Hat Ihr Baby Sonnenbrand, sollten Sie auf jeden Fall mit ihm zum Kinderarzt gehen. Denn gerade bei den ganz Kleinen kann es schnell zusätzlich zu einem Sonnenstich (Hirnhautreizung) oder gar einem Hitzeschock kommen.

Bei leichtem Sonnenbrand (nur sehr leichte Hautrötung) können außerdem folgende Tipps helfen:

  • Kühlen: Die Haut vorsichtig mit feuchten, lauwarmen Umschlägen kühlen. Wichtig: Verwenden Sie keine Kühl-Packs und kühlen Sie nur kleine Hautareale (z. B. die Stirn) – bei Babys kann es sonst schnell zu einer Unterkühlung kommen!
  • Viel trinken: Geben Sie Ihrem Baby reichlich zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
  • Feuchtigkeit für die Haut: Für Babys geeignete, kühlende Lotionen, Gele oder Feuchtigkeitscremes (z. B. mit Aloe Vera) können die Haut beruhigen.
So schützen Sie Ihr Kind
Sich im Schatten aufhalten
Sich im Schatten aufhalten
Mittagssonne meiden (11 – 15 Uhr)
Mittagssonne meiden (11 – 15 Uhr)
Auf sonnengerechte Kleidung achten
Auf sonnengerechte Kleidung achten
Kinderwagen mit Sonnenschutz wählen
Kinderwagen mit Sonnenschutz wählen
Unbedeckte Haut eincremen
Unbedeckte Haut eincremen

Säuglinge & Sonnenschutz

Warum raten Experten von Sonnencreme ab?

  • Im Vergleich zu Erwachsenen ist bei Babys die Hautoberfläche größer und ihre Haut ist zudem dünner und durchlässiger. Dadurch nehmen sie im Verhältnis mehr Chemikalien aus Sonnencreme über die Haut auf. Ist Eincremen notwendig, sollten Sie daher am besten physikalischen Sonnenschutz verwenden (z. B. mit Zinkoxid oder Titanoxid).
  • Babys können noch nicht richtig schwitzen, um ihren Körper zu kühlen. Wird Sonnencreme großflächig aufgetragen, kann das Schwitzen zusätzlich erschwert werden. Daher sollten nur die Hautpartien eingecremt werden, die nicht anders geschützt werden können.

Hätten Sie's gewusst?

Wenn die Haut sich rötet, ist es eigentlich schon zu spät – dennoch gilt dann: Sofort raus aus der Sonne. Mehr erfahren

Auf eine übermäßige Sonnenbestrahlung reagiert die Haut mit einer Entzündung. Deshalb kommt es zu den typischen Rötungen, dem unangenehmen Brennen und Juckreiz. Mehr erfahren

Duft- und Farbstoffe in Kosmetika sowie bestimmte Medikamente können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und in Kombination mit UV-Licht zu sonnenbrandähnlichen Hautreaktionen führen.

Ein leichter Sonnenbrand ähnelt einer Verbrennung ersten Grades. Mehr erfahren

In Deutschland erkrankt jeder siebte Mann und jede neunte Frau bis zum Alter von 75 Jahren an Hautkrebs. Mehr erfahren

Bilden sich auf sonnenverbrannter Haut Blasen, ist dies ein Hinweis darauf, dass eine Verbrennung zweiten Grades vorliegt, die ärztlich behandelt werden muss. Mehr erfahren

Bei Kindern ist der Eigenschutz der Haut gegen die UV-Strahlung noch nicht vollständig entwickelt. Mehr erfahren

Wenn es im Bereich des Gesichts zu einer übermäßigen Sonneneinstrahlung kommt, können auch die Augen Anzeichen eines Sonnenbrands aufweisen – etwa eine Binde- oder Hornhautentzündung. Mehr erfahren

Während Sonnenbrand und Hautkrebs vor allem durch UV-B-Strahlung hervorgerufen werden, ist bei Sonnenallergien meist die UV-A-Strahlung der Auslöser. Mehr erfahren

Fette und Emulgatoren in Sonnenschutzmitteln sind ein häufiger Auslöser der sogenannten Mallorca-Akne.

Auch im Schatten kann man einen Sonnenbrand bekommen – denn dort treffen immerhin noch 30 bis 40 Prozent der UV-Strahlen auf unsere Haut.

In den Bergen, bei Schnee, im Wasser und am (hellen) Sandstrand ist die Belastung mit UV-Strahlung deutlich erhöht. Mehr erfahren

Im Schnitt tragen wir nur ein Viertel der notwendigen Dosis an Sonnencreme auf.

Der passende Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme ergibt sich aus dem individuellen Hauttyp und dem aktuellen UV-Index. Mehr erfahren

Für Babys und Kleinkinder kann ein Sonnenbrand richtig gefährlich werden, daher sollten Sie mit ihnen im Fall des Falles unbedingt den Kinderarzt aufsuchen.

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