Trockene Haut –
was tun?
Fast jeder kennt wohl das Gefühl, wenn die Haut unangenehm spannt oder juckt und dabei rau, spröde oder schuppig wirkt. Dahinter steckt meist ein Mangel an Feuchtigkeit und Hautfetten, der verschiedene Ursachen haben kann. Doch was hilft gegen trockene Haut?
Was ist trockene Haut?
Trockene Haut ist ein weit verbreitetes Problem – allein in Deutschland sind jährlich mehr als 10 Millionen Menschen betroffen. Der medizinische Fachbegriff für Hauttrockenheit lautet „Xerodermie“ (auch: Xerosis cutis). Darunter versteht man einen Zustand der Haut, der durch eine verminderte Menge und/oder Qualität von Hautfetten und natürlichen Feuchthaltefaktoren (Glycerol, Natural Moisturizing Factor) gekennzeichnet ist. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von einer „hydrolipidarmen Haut“ (hydro = Wasser, Lipid = Fett).
Gesunde Haut kann normalerweise 10 bis 20 Prozent Wasser speichern. Ein zu niedriger Wassergehalt geht mit einer Beeinträchtigung der natürlichen Hautbarriere einher. Ihre wichtigen Schutzmechanismen greifen dann nicht mehr richtig. Das hat zur Folge, dass die Haut vermehrt Feuchtigkeit verliert und sehr empfindlich auf Reizfaktoren wie Kälte, trockene Luft sowie Allergene und anderen Substanzen reagiert.
Ein weiteres Problem ist der Juckreiz, der oft mit trockener Haut einhergeht. Er verleitet zum Kratzen und das wiederum kann dazu führen, dass die Haut verletzt wird. Hautentzündungen können die Folge sein. Bei angegriffener Haut haben außerdem Krankheitserreger besonders leichtes Spiel, weil die Abwehr nicht mehr optimal arbeitet.
Ursachen für trockene Haut
Hauttrockenheit kann vielfältige Ursachen haben: Zahlreiche innere und äußere Einflüsse kommen als Auslöser infrage. So kann eine Neigung zu trockener Haut vererbt werden. Aber auch Kälte, trockene Luft, unzureichende Pflege und falsche Reinigung können dazu führen, dass die Haut Feuchtigkeit und Hautfette verliert. Darüber hinaus kann trockene Haut auch als Symptom bei verschiedenen Erkrankungen auftreten.
Äußere Faktoren, die trockene Haut begünstigen, sind z. B.:
- Kälte
- Trockene Luft (z. B. durch Heizung, Klimaanlage)
- Starke Sonnenexposition
- Langes, heißes oder zu häufiges Baden oder Duschen
- Verwendung von aggressiven Seifen
- Beruflich bedingter Kontakt mit Wasser oder anderen Reizstoffen
Innere Faktoren, die trockene Haut begünstigen, sind z. B.:
- Genetische Faktoren
- Höheres Lebensalter
- Flüssigkeitsmangel
- Mangelernährung (z. B. Vitamin D, Vitamin A, Zink, Eisen)
- Hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Menopause)
- Hautinfektionen im chronischen Stadium (z. B. Hautpilze, Lausbefall, bakterielle Infektionen)
- Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis, Allergisches Kontaktekzem, Schuppenflechte)
- Andere Grunderkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, chronische Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion)
- Bestimmte Medikamente (z. B. Diuretika, Lipidsenker, Betablocker, Rheuma-Medikamente, Antibabypille)
- Psychiatrische Faktoren (z. B Waschzwang, Suchterkrankungen, Magersucht)
Trockene Haut: Symptome im Überblick
Trockene Haut zeigt sich meist durch raue, schuppige Stellen. Die Haut wirkt im betroffenen Bereich glanzlos, fahl und kann Rötungen aufweisen. Oft zeigen sich feine Fältchen und Risse, da die Haut an Elastizität verliert. Zu den spürbaren Symptomen zählen unangenehme Spannungsgefühle und ein lästiger Juckreiz, der bisweilen belastend sein kann, weil man sich einfach nicht mehr wohl in seiner Haut fühlt.
Trockene Haut…
- …verliert ihren Glanz und wirkt rau, schuppig, oft auch gräulich oder gerötet.
- …büßt an Elastizität ein und spannt unangenehm. Es können sich Fältchen und Risse bilden.
- …juckt häufig auch, was für die Betroffenen sehr unangenehm und belastend sein kann. Der Juckreiz kann auch als Schmerzen oder Brennen wahrgenommen werden.
- …reagiert empfindlicher auf äußere Einflüsse wie Kälte oder trockene Luft.
Gut zu wissen: Trockene Haut ist anfälliger für Reizungen und kann sich leichter entzünden. Bei Neurodermitis erhöht trockene Haut das Risiko für einen erneuten Krankheitsschub.
Grundsätzlich kann trockene Haut überall am Körper auftreten. Besonders häufig sind allerdings Areale wie Unterschenkel, Ellbogen, Hände und Füße betroffen, in denen die Haut weniger Talgdrüsen enthält. Hauttrockenheit im Gesicht wird oftmals durch Umwelteinflüsse wie trockene Luft, Kälte oder falsche Pflegeprodukte hervorgerufen.
Was hilft gegen trockene Haut?
Zunächst einmal sollten Sie möglichen Ursachen auf den Grund gehen und versuchen herauszufinden, ob bestimmte ungünstige Angewohnheiten wie langes Duschen oder Baden ein Auslöser sein könnten. Falls Sie an Grunderkrankungen leiden oder Medikamente einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob ein Zusammenhang bestehen könnte.
Fakt ist: Trockene Haut braucht intensive Pflege. Verwenden Sie nur Pflegecremes, die rückfettend wirken und die Haut mit der nötigen Feuchtigkeit versorgen. Wichtig ist, dass diese sogenannten „Basistherapeutika“ regelmäßig angewendet werden, denn nur dann können sie wirksam zur Wiederherstellung der Hautbarrierefunktion beitragen.
Gut zu wissen: Hat sich bereits eine Hautentzündung (Ekzem) entwickelt, kann die kurzzeitige Anwendung einer kortisonhaltigen Salbe sinnvoll sein. So kann die Entzündungsreaktion unterdrückt und der Juckreiz gelindert werden.
Bei trockener Haut werden Wasser-in-Öl-Lotionen empfohlen, da sie gegen einen vermehrten Wasserverlust wirken und so zu einer besseren Durchfeuchtung der Haut beitragen. Als Faustregel gilt: Je trockener die Haut, desto fettreicher die Creme. Bei Hautstellen, die akut entzündet sind, sollten Salben mit höherem Wassergehalt bevorzugt werden. Reine Öle oder Fette sind nicht für eine dauerhafte Anwendung geeignet.
Die Hautpflege sollte hydratisierende (rückfeuchtende) und rückfettenden Bestandteile enthalten:
- Rückfeuchtende Inhaltsstoffe sind wasserbindende Substanzen wie z. B. Glycerin oder Harnstoff (Urea), die in Kosmetika als Feuchthaltemittel eingesetzt werden.
- Zu den rückfettenden Inhaltsstoffen zählen Öle und hautverwandte Fette wie Ceramide, Cholesterin und freie Fettsäuren.
Außerdem werden bei trockener Haut Pflegeprodukte mit filmbildenden, hautberuhigenden und/oder juckreizlindernden Inhaltsstoffe empfohlen. Duftstoffe und allergieauslösende Substanzen sollten hingegen nicht enthalten sein.
Prüfen Sie auch, ob auf der Verpackung steht, dass der Nachweis der Wiederherstellung der Barrierefunktion klinisch erbracht wurde. In der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Xerosis cutis wird auf die Bedeutung dieses Aspekts explizit hingewiesen.
Zusätzlich zu einer sorgfältigen Hautpflege sollten Betroffene darauf achten, ihre Haut vor austrocknenden oder reizenden Einflüssen zu schützen.
Spezielle Tipps zur Behandlung von…
















