Was tun bei Raupendermatitis?

Was tun bei Raupendermatitis?

Insektenstichähnlich aussehende, stark juckende und gerötete Knötchen: Solche Hautreaktionen können nach Kontakt mit der Raupe des Eichenprozessionsspinners auftreten. Experten sprechen von einer Raupendermatitis. Aber warum verursacht der Eichenprozessionsspinner einen derartigen Ausschlag? Und was hilft gegen den quälenden Juckreiz?

Eichenprozessionsspinner: Was ist das?

Der Eichenprozessionsspinner ist eine Nachtfalter-Art, die inzwischen in Deutschland weit verbreitet ist. Ab Anfang April beginnen seine Raupen zu schlüpfen, was ab etwa Mitte Mai unangenehme Folgen für uns haben kann. Denn dann sind die Raupen im dritten Larvenstadium und beginnen, giftige Brennhaare auszubilden. Die vollausgebildete Raupe (ca. Ende Juni) besitzt mehrere Millionen dieser Gifthaare. Kommen wir mit ihnen in Berührung, kann es unter anderem zu stark juckenden Hautausschlägen kommen.

Experten zufolge ist die Gefahr für den Menschen im Juni am größten, also während der Fraßzeit der Raupen. Anfang Juni bauen die Tierchen ihre Gespinste (Raupennester), die in etwa fußballgroß werden können, an den Stämmen und in Astgabeln von Eichen. Von dort aus wandern sie nachts in Gruppen von etwa 20 bis 30 Raupen zum Fressen in Richtung Baumkrone und kehren im Morgengrauen wieder zurück. Diesen „Prozessionen“ verdankt der Eichenprozessionsspinner seinen Namen.

Besonders problematisch: Die Brennhaare der Raupe brechen nicht nur bei Berührung ab, sondern auch während der Wanderschaft der Raupen. Oft werden die Haare dann mit dem Wind weit verbreitet. Bei Kontakt mit der Haut bohren sich ihre winzigen Widerhaken hinein und die Brennhaare bleiben haften. Auf diese Weise kann eine Raupendermatitis ausgelöst werden, ohne dass es zum direkten Kontakt zu einer Eichenprozessionsspinner-Raupe gekommen ist.

„Eichenprozessionsspinner-Allergie“: Wie erkennt man sie?

Die Raupendermatitis ist eine Art des Kontaktekzems, bei dem der Körper auf das in den Brennhaaren enthaltene Gift reagiert – es handelt sich streng genommen also in den meisten Fällen nicht um eine „richtige“ Allergie, sondern um eine pseudo-allergische Reaktion.

Am häufigsten betroffen sind Hautstellen, die nicht von Kleidung bedeckt waren – vor allem dort, wo die Haut besonders dünn und eher feucht ist, denn dort bleiben die Brennhaare leicht haften. Zu den gefährdeten Hautpartien zählen also insbesondere:

  • Hals und Nacken
  • Gesicht
  • Unterarme und v. a. die Armbeugen
  • Ggf. Unterschenkel und Füße

Aber wie genau sieht ein „Eichenprozessionsspinner-Ausschlag“ aus? Typische Symptome im Rahmen der akuten Hautirritation sind zum Beispiel:

  • Quaddeln, Pusteln, Papeln oder Knötchen, die Insektenstichen ähneln
  • Entzündete, gerötete Hautstellen (Erytheme)
  • Starker Juckreiz (Pruritus)

Oft kommt es neben der Raupendermatitis zu weiteren Symptomen – je nachdem, welche Körperstellen mit den Brennhaaren in Berührung gekommen sind. Bei Kontakt mit den Augen sind beispielsweise Bindehaut- oder Hornhautentzündungen möglich, das Einatmen der Gifthaare kann unter anderem zu Reizungen der Atemwege führen.

Wichtig zu wissen: Mitunter kann es auch zu schweren allergischen Reaktionen kommen. Rufen Sie bei entsprechenden Anzeichen (z. B. Atemnot, Übelkeit, Schwindel) bitte sofort den Rettungsdienst.

Raupendermatitis: Symptome im Überblick

  • Starker Juckreiz
  • Insektenstichähnliche Pusteln, Quaddeln oder Knötchen
  • Entzündete, gerötete Hautstellen

Gut zu wissen: In seltenen Fällen können Brennhaare sichtbar auf der Haut haften.

Was tun bei Kontakt mit der Raupe?

Oft bleibt der Kontakt mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinner-Raupe unbemerkt. Sollten Sie jedoch beispielsweise direkt mit einer Raupe oder mit einem der Raupennester in Berührung gekommen sein, sollten Sie sofort handeln.

Wichtige Sofortmaßnahmen

  • Sichtbare Raupenhaare können Sie vorsichtig mit Klebeband von der Haut entfernen
  • Ziehen Sie Ihre Kleidung möglichst noch im Freien aus und waschen Sie diese bei 60 Grad
  • Schuhe ebenfalls vor der Haustür ausziehen und am besten noch im Freien reinigen
  • Duschen Sie und waschen Sie gründlich die Haare
  • Ggf. Augen mit klarem Wasser ausspülen
  • Möglicherweise kontaminierte Gegenstände reinigen (z. B. Autositz, wenn Sie mit dem Auto unterwegs waren)

Raupendermatitis: Behandlung mit Salbe

Bei der Behandlung der Raupendermatitis geht es vor allem darum, den lästigen Juckreiz und die anderen Symptome möglichst rasch zu lindern.

Gegen den Ausschlag bei Raupendermatitis werden vor allem kortisonhaltige Salben oder Cremes eingesetzt, die entzündungshemmend, antiallergisch und juckreizlindernd wirken.

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Raupendermatitis: Risikogruppen

Wer viel in Wäldern, Parks und Co. unterwegs wird, bekommt am ehesten die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner-Raupe zu spüren. Dazu zählen u. a.:

  • Spaziergänger, Outdoor-Sportler
  • Kinder, die im Freien spielen
  • Freibad-Besucher
  • Camper
  • Waldarbeiter und Landschaftsgärtner
  • Anwohner betroffener Waldgebiete
  • Besitzer von Grundstücken mit Eichenbestand

Gut zu wissen: Haustiere können die Brennhaare ins Haus tragen und sogar selbst von einer Raupendermatitis betroffen sein.

Weitere Therapieoptionen

Bei starken allergischen Symptomen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Wenn der Juckreiz sehr stark ist, kann die Einnahme von Antihistaminika sinnvoll sein. Bei schweren Verläufen kann der Arzt zudem auch eine systemische Kortisonbehandlung in Form von Tabletten verordnen, um die allergische Reaktion in den Griff zu bekommen.

Gut zu wissen: Ist nicht nur die Haut betroffen, können auch andere Arzneimittel sinnvoll sein. So können etwa bei einer Bindehautentzündung antiseptische Augentropfen zum Einsatz kommen und bei Symptomen der Atemwege kann der Arzt bronchienerweiternde Mittel oder Asthma-Sprays verordnen.

Tipps bei Raupendermatitis

Was tun nach Kontakt mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinner-Raupe? Die besten Tipps haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Gifthaare beseitigen

Gifthaare beseitigen

Das Wichtigste, wenn Sie in Berührung mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinner-Raupe gekommen sind: Gifthaare schnell entfernen! Ziehen Sie daher Ihre Kleidung am besten noch vor der Haustür im Freien aus und waschen Sie diese möglichst sofort bei 60 Grad. Auch die Schuhe sollten draußen ausgezogen und gereinigt werden. Bitte versuchen Sie nicht, sichtbare Brennhaare auf der Haut einfach abzustreifen oder gar wegzukratzen. Besser: vorsichtig mit einem Stück Klebeband entfernen. Zusätzlich sind gründliches Duschen und Haarewaschen sinnvoll. Falls Ihre Augen betroffen sind, sollten Sie diese vorsichtig mit klarem Wasser ausspülen und gegebenenfalls Ihren Augenarzt aufsuchen.

Bitte nicht kratzen!

Bitte nicht kratzen!

Auch wenn es noch so sehr juckt: Bitte vermeiden Sie es, zu kratzen. Denn zum einen kann das den Juckreiz sogar verschlimmern, zum anderen können in aufgekratzte Hautstellenunter Umständen Keime gelangen und eine Infektion auslösen. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Blutvergiftung die Folge sein. Wenn Sie es gar nicht aushalten, können Sie es mit vorsichtigem Zwicken, Reiben oder Beklopfen der betroffenen Hautstelle versuchen. Hilfreich kann es zudem sein, die Fingernägel kurz zu schneiden, um unbewusstes Kratzen einzudämmen.

Kälte gegen Juckreiz und Schwellung

Kälte gegen Juckreiz und Schwellung

Zusätzlich zu einer medikamentösen Behandlung kann bei heftigem Juckreiz Kühlen zumindest kurzfristig Linderung verschaffen. Dabei ist egal, ob Sie einen Eisbeutel, einen kalten Waschlappen oder einfach fließend kaltes Wasser verwenden. Auch Schwellungen und andere allergische Hautreaktionen können durch den Kältereiz ein wenig zurückgehen.

Wichtig: Kühlelemente, Eiswürfel und Co. bitte nie direkt auf die Haut legen, sondern stets mit einem Tuch umwickeln. Andernfalls kann es zu Erfrierungen kommen.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt?

Der Hautausschlag bei einer Raupendermatitis lässt sich in der Regel gut mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke behandeln. Anders sieht es aus, wenn die Beschwerden besonders heftig ausfallen oder Sie neben den typischen Hautirritationen weitere Symptome bemerken.

Fälle für den Arzt sind zum Beispiel:

  • Extreme Hautschwellungen oder unerträglicher Juckreiz
  • Augenprobleme (z. B. Bindehautentzündung)
  • Entzündungen der Atemwege (z. B. Bronchien, Rachen)
  • Atemprobleme, Asthma
  • Allgemeinsymptome (z. B. Fieber, Schüttelfrost, Schwindel, Übelkeit)

Wichtig: In seltenen Fällen kann es zu schweren Reaktionen mit Atemnot bis hin zum allergischen Schock kommen. Bei entsprechenden Anzeichen ist umgehend der Rettungsdienst zu verständigen.

Raupendermatitis vermeiden

Am besten ist es natürlich, gar nicht erst mit den fiesen Brennhaaren der Eichenprozessionsspinner-Raupe in Berührung zu kommen.

So können Sie sich schützen:

  • Warnschilder beachten: Meiden Sie vom Eichenprozessionsspinner betroffene Gebiete weiträumig.
  • Abstand halten: Wenn Sie einen befallenen Baum entdecken, halten Sie sich unbedingt fern.
  • Finger weg: Raupen und deren Gespinstnester keinesfalls berühren – machen Sie auch Kinder auf das Risiko aufmerksam!
  • Auf den Wegen bleiben: Auch am Boden können sich Brennhaare der Raupen ansammeln, vor allem im Unterholz. Daher im Wald und in Parks die Wege nicht verlassen.
  • Auf Baumpflege- oder Holzfällmaßnahmen verzichten, wenn Raupennester vorhanden sind. Denn bei den Arbeiten können an den Nestern haftende Brennhaare aufgewirbelt werden.

Eichenprozessionsspinner: Bekämpfung

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners sollten Sie einem Profi überlassen – denn die Gesundheitsgefahr ist sehr groß! Haben Sie ein Gespinst in ihrem eigenen Garten entdeckt, können Sie zum Beispiel einen staatlich anerkannten Schädlingsbekämpfer kontaktieren. Die Experten arbeiten in der Regel mit Schutzanzügen und Atemmasken, um sich vor den Brennhaaren zu schützen.

Entdecken Sie Raupen oder ein Gespinstnest in öffentlichen Parks oder an sonstigen gut besuchten Plätzen, sollten Sie den Befall durch den Eichenprozessionsspinner melden. Das geht in der Regel beim zuständigen Grünflächenamt, aber auch beim Gesundheits- oder Ordnungsamt.

Gut zu wissen: Eine Meldepflicht gibt es zwar nicht, doch auf diese Weise können Sie dazu beitragen, dass gehandelt werden kann und keine Menschen zu Schaden kommen.

Eichenprozessionsspinner: Überblick

Wie sieht die Raupe aus?

  • Anfangs: Gelblich-braun, später: graublau bis schwarz
  • Breite, dunkle Rückenlinie
  • Vollständig mit Brennhaaren besetzt

Wie sieht das Nest aus?

  • Gespinstnest, bestehend aus Häutungsresten, Puppenhüllen und Kot
  • Etwa fußballgroß

Wann ist das Risiko besonders hoch?

  • Mitte Mai: Die Bildung der gefährlichen Brennhaare beginnt
  • Juni: Raupenfraßzeit – höchste Gefahr für den Menschen
  • Anfang Juli: Verpuppung – das Risiko durch die Nester bleibt aber bestehen

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